Warum Softwareentwickler auch mal ein Differenzdruck-Messverfahren benötigen. Was das mit Schallschutz zutun hat und weshalb Chefs am Sonntag gerne um 6 Uhr aufstehen.
Blowtest.
Blowtest ? Ähm. Die wenigsten werden schon mal davon gehört haben.
Beim Wort Blower-Door-Test, wie er eigentlich heißt, gehen die Gedanken schon in die richtige Richtung. Mit dem Differenzdruck-Messverfahren wird die Luftdichtheit eines Gebäudes gemessen. Das Verfahren dient dazu, Lecks in der Gebäudehülle aufzuspüren und die tatsächliche Luftwechselrate zu bestimmen.
Wer braucht sowas?
Der Test soll an einem Neubau evtl. vorhandene Fehlstellen der Gebäudehülle frühzeitig zu lokalisieren.
Was macht der Messingenieur?
Bei den Drucktest wird ein elektronisch geregelter, kalibrierter Ventilator in eine offene Außentür (Eingangstür oder Balkontür) oder Fenster eingesetzt. Dann ein Druckunterschied von 50 Pa (Pascal) aufgebaut. Das Gebläse baut diesen Druck auf und bestimmt gleichzeitig die je Stunde geförderte Luftmenge. Das Verhältnis zwischen diesem Volumen und dem Rauminhalt des Gebäudes ist das Maß für die Dichtheit.
Welche Werte darf man erwarten?
Typische Luftwechselraten als Ergebnis der Gebäude-Dichtheitsmessung sind: bei undichten Altbauten 4 bis 12 h−1; bei Neubauten ohne besondere Sorgfalt 3 bis 7 h−1; bei Niedrigenergiehäusern 1 bis 2 h−1 und bei Passivhäusern 0,1 bis 0,6 h−1. In Passivhäusern ist die Luftdichtheit besonders wichtig, daher ist dort ein Grenzwert von 0,6 h−1 vorgegeben (gemessen jeweils bei 50 Pa).
Warum hat unsere Geschäftsleitung gute Laune, obwohl sie am Sonntag deswegen um 6 Uhr aufstehen durfte?
Eben jene Testung hat unser Neubau der MobiMedia mit Bravour bestanden.
Dazu Hannes Rambold, Vorstand der MobiMedia AG: „Wir haben einen Wert von 0,5 erreicht. Gutachter und Architekt waren begeistert. Mit diesem Wert sind wir ein Passivhaus und können erwarten, dass es absolut keinen Luftzug im Büro geben wird. Der Gutachter hat uns bestätigt, dass wir eine optimale Luftqualität und Wohlfühlatmosphäre erreichen werden.“
Anzumerken ist, dass durch Luftdichtigkeit oft auch der Schallschutz verbessert wird.
Das wiederum freut das MobiMediaTeam, das sich schon auf den Umzug und die neue Arbeitsumgebung freut.